Klar, die Giulia war/ist ja primär so ausgelegt, dass sie von "Kennern" gekauft wird. Hat leider nicht funktioniert wie erwartet, obwohl sie zu 100% die DNA hat, wie hier stets gefordert wird...
Der Tonale aber nun bewusst etwas aufgeweicht (wie auch eine Giulietta war). Und das scheint zumindest deutlich besser zu gehen, wenn man die relativen Zahlen ansieht. Das ist vielleicht noch nicht gut genug (absolut), aber man hat sich offensichtlich verbessert (teils x3). Ist schonmal was...
Niemand muss einen Alfa Romeo kaufen, aber die Zahlen des Rückgangs sprechen für sich.
Früher gab es viele markentreue Kunden und wenn es ein Nachfolgemodell gab wurde das dann in der Regel auch wieder gekauft.
Nur war das gerade bei Alfa Romeo mit Ihrer Hüh und Hot Modellpolitik in der Regel nicht der Fall.
Auch haben Leute die Marken gekauft welche der Händler in Ihrer Gegend als Markenvertreter hatte, aber auch da, wie bei jeder Marke wurde das Netz immer mehr ausgedünnt.
In der Schweiz wurden zu Zeiten des Alfa 33, Alfa 75 und Alfa 164 pro Jahr noch ca. 9’000 Fahrzeuge abgesetzt.
2004, da gab es GTV, Spider, Alfa 145,145,156, 156 SW und 166 waren es noch immer ca. 5’000.
Aber auch noch 2011 wurden ca. 4'200 Alfas zugelassen, davon ca. 2'000 Giulietta die in Ihrem 2 Modelljahr stand.
Dann ging es kontinuierlich bis 2017 auf ca. 3'200 Autos runter und der Tiefpunkt kam 2022 von noch gerade mal 1’272 neu zugelassen Alfa Romeo.
Ein Auto ist eine grosse Anschaffung, auch wenn heute der grosse Teil im Leasing laufen. Da überlegt sich der Nutzer schon, ob er so viel Kompromisse eingehen will, um nun gefälligst dieses Modell zu kaufen was gerade angeboten wird.
Bei der Giulia hat es 2 Jahre gedauert bis es endlich herunterklappbare Rücklehnen gab, obschon sich der Hersteller geweigert hat einen SW nachzuschieben.
Es gibt nur wenige Marken mit so vielen Fans, aber nur Leuchtturmprojekte die sich der grösste Teil nicht leisten kann bringen keine Stückzahlen.
Das die Zeiten für Coupé und Sportwagen schwierig sind ist auch darauf zurückzuführen, dass es im heutigen SUV Zeitalter mit den immer grösseren Kisten nicht mehr wirklich lustig ist in diesem dichten Verkehr mit einem kleinen Auto mitzufahren.
Ich habe die Leidensgeschichte der Marke nun über 40 Jahre mitgemacht, angefangen und sozialisiert mit einem Alfasud ti, Alfetta GTV, GTV6 und Alfa 75 waren die nächsten Stationen bis zum Alfa 166. Die Giulia Q ist, obschon unpraktisch, wahrscheinlich der letzte Alfa Romeo in meinem Sinn.
Für meinen Spider 1750 TBI gibt es seit 13 Jahren auch keinen Nachfolger, daher beleibt er mir erhalten und die Aussicht, dass ein neuer Alfa dazu kommt ist eher gering.
Mariani