Hallo Leute,
ich möchte euch mich, mein mein automobiles Vorleben und mein heutiges Erlebnis vorstellen und bin sicher, wir lesen uns die Tage noch öfters hier im Board ![]()
Nun, meine erste 10 Autojahre fuhr ich meinen sehr treuen und zuverlässigen Kadett E GT 1,6i mit schnuckeligen 75PS und ganz in weiß. Ja, ich mochte das Auto sehr: Schöne Form, ordenliche Fahrleistungen für den kleinen Motor dank 950kg Fliegengewicht und tollem CW-Wert.
Aber leider hat so ein alter Opel mit der Zeit so seine Macken und die heißen: Rost, Rost und noch mehr Rost. Nach guten 21 Jahren Laufzeit und 320.000km ist er nun ersteinmal stillgelegt und wartet auf seine Wiederauferstehung als Oldtimer.
Danach gabs erstmal 2 Jahre Diät mit einem 50PS roten Polo. Ok, das Auto ist rot und eben ein typisches Frauenauto, aber einem geschenkten Gaul schaute ich damals nicht ins Maul. Was ich wirklich mochte an ihm, war dieses Kart-Feeling im kleinen und leichten Stadtflitzer, der, wenn man ihn auf Touren brachte, in der Stadt zumindest doch recht flott unterwegs war angesichts seines einsamen Liters Hubraumes.
Naja, 2 Jahre sind nun aber auch genug und es muss wieder etwas Neues her.
Ich gebs ja zu, ich suchte zuerst das Opellager ab, schaute mir alte E-Gsi-Kadetten und schöne V6-Calibras an und Sonntag, da saß ich auch in einem drin und machte meine erste Fahrt in einem 2.5er V6.
Was soll ich sagen: Der Calibra war von der Form schon immer einer meiner Favoriten, eben ein echter Sportwagen für die Massen. Und leider auch Opels letzer wirklicher Sportwagen in dieser Kategorie und nun auf einmal auch schon mindestens 15 Jahre alt. Das spürte ich denn nun auch am Gerät: Alles erinnerte mich sehr an meine Kadett-Zeiten: Schwergängige Türen, der Rost bahnte sich Wege durch Schweller und Radläufe und beim Fahren knarzte und knackte es im Gebälk. Ok, ich gebs zu ich bin jetzt schon VW-verwöhnt und alleine bei der Verarbeitung und der Haptik des Wages, da konnte der Cali nicht mithalten. Aber ich brauche auch defintiv einen soliden Alltagswagen und der alte Cali ist nunmal mittlerweile eher ein Liebhaberstück und Projekt geworden. Der V6 riß mich dann auf den ersten Metern auch erstmal nicht vom Hocker, blies dann aber ab 3000 doch ordentlich Bums raus und dieses verdammte Grinsen im Gesicht wird man auf einmal einfach nicht mehr los! Wirklich überzeugt hat mich der Calibra auf Anhieb dann aber doch nicht.
Wieder zu Hause klemmte ich mich ans Internet: Wie solls nun weitergehen mit mir altem Opelander? Opel baut nunmal seit 15 Jahren keine schönen Autos mehr... was tun nun?
Mal sehen was der Markt noch zu bieten hat und sehr schnell bemerkte ich, dass es in der von mir favorisierten unteren Preisklasse doch überdurchschnittlich viele Alfas gab. Alfa? Alfa! Da war doch was... vor ungefähr einem Jahr saß ich das erstemal in einem drin und war damals schon sofort hin und weg. Von außen wie von innen gefiel er mir super, aber ich verdrängte wohl den Gedanken zwischenzeitlich. Aber was sah ich nun: Einen 146, einen 147... nette Autos ja, aber beide zu rund! Das riß mich noch nicht vom Hocker, auch wenn das Interesse geweckt war. Weiterblättern... gibts denn da kein "Männerauto" von Alfa mit mehr Zylindern? Klar gibts den ![]()
2,5 Liter V6 im 156er, das hat was!
Schön sah er auf den Bildern aus, von vorne wie von hinten wie von innen und unter der Haube. Ja, ich konnte es mir auf einmal vorstellen untreu zu werden. Dazu wie gesagt moderate Preise und ein noch greifbares Baujahrende!
Noch gestern Abend fand ich beim Händler in meiner Nähe einen passenden V6 für eine Probefahrt und heute mittag war es dann soweit: Mein erster Kontakt: Wir sind Alfa. Widerstand ist zwecklos.
Das es dieser rote Flitzer nicht werden würde, war eigentlich schon klar, dafür war mir die Laufleistung von über 200.000km einfach zu hoch. Aber um ihn mal anzuprobieren, mal zu sehen ob mir das Auto überhaupt paßt, dafür wars ideal.
Schön stand er da, mit vielen kleinen Macken, die solch viele KM einem Auto abverlangen, aber rundherum ein gelungenes Bleckwerk! Nach ausgiebiger Inspektion meinerseits und einem ersten Blick auf das wunderschön präsentierte Aggregat: Probesitzen. Und was soll ich sagen: Sofort war mir klar: Der paßt! Genau meine Größe.
Den Rest kennt jeder der den V6 kennt: Schlüssel rum: Hammer Sound! Warmfahren, dann ab auf die BAB: Beschleunigungsstreifen, 2. Gang, Gas! Und dann wieder: dieses verdammte Grinsen das sich mir und meinem Copiloten aufs Gesicht packte! Das ist wohl im Preis inbegriffen. 3. Gang. 4. Gang. Kein Ende der Leistung in Sicht, nur leider der freien linken Spur: Feierabendverkehr. Ab auf die Landstraße und der Spaß ging weiter.
Leider heißt die Probefahrt nun nicht: Ab zur Nordschleife, und so gings denn auch bald wieder nach Hause. Dort folgte noch ein langes Gespräch mit dem Hausmechaniker über Vor- und Nachteile von Opels und Alfas und ein kurzes mit dem Autoverkäufer. Übrigens hat mich nicht nur das Auto begeistert, auch die Werkstatt hat ihren Charme: Klein und gemütlich, übersichtlich, keiner dieser Glaspaläste, hier drückt einem der Chef noch selbst die Schlüssel in die Hand. Gefällt mir ![]()
Tja, ich bin wohl assimil... infiziert würde ich sagen. Und deshalb gehts bald weiter in der Gebrauchtwagenkaufberatung!