2,4 JDT startet nicht

  • Hallo Community!

    Nach langer Suche über die SuFu habe ich noch keine richtige Antwort gefunden.
    Daher möchte ich hier kurz mein Problem schildern.

    Ich fahre den 156er SW mit dem 2,4l JDT 125KW (175PS).
    Hatte bis dato in den letzten 3 Wochen zwei oder drei mal morgens das Problem, dass er nicht sofort anspringen wollte.
    Bei den Temperaturen ( zwischen -4 und -9 Grad derzeit ) nicht weiter sonderlich. Jeweils beim zweiten Versuch sprang er immer sofort wie gewohnt an. Das hat mich nicht sonderlich gewundert, da die Vorglühanlage durch ihr Blinken mir schon länger singnalisiert, dass eine Störung vorhanden ist.
    Da er aber auch bei Temperaturen um die -12°C ohne Probleme beim ersten Versuch gestartet ist,
    habe ich mich nicht weiter darum gekümmert.

    Nun bin ich letzte Woche allerdings liegen geblieben. Viel mehr habe ich mein Auto bei Bekannten für ca.
    3 1/2 Stunden, schräge auf der Hofauffahrt stehen gehabt. ( ist nicht das erste mal das er da stand )
    Als ich wieder los wollte startete er nicht mehr. Nach dem Zündschlüssel drehen scheint es als wolle er kurz kommen, dann aber orgelt er völlig "leer". Bin mir also relativ sicher das er keinen Kraftstoff bekommt.

    Das kann nun natürlich alles Mögliche sein. Problem ist das zwischen den Tagen meine Werkstatt des Vertrauens nicht geöffnet hat, ich auf dem Land lebe, wo es nur 3 Werkstätten in Umkreis gibt, und die die geöffnet haben, sich mit Alfa gar nicht auskennen. Selbst der VW-Schrauber vor Ort kann nicht helfen. Der kann nicht mal Fehlercode auslesen oder löschen.

    Meine Frage an Euch, kennt einer dieses Problem im Zusammenhang mit Temperaturen zwischen -3 und -7°C, und der mehrstündigen schrägen Lage in der ich den Wagen abgestellt habe.

    Könnte es sein, dass sich im Dieselfilter dadurch Wasser gesammelt hat welches eingefroren ist?
    Oder ist die Schräglage völlig irrelavant?

    Danke im Voraus!
    Arne

  • Hallo Arne,

    bei Deinem Wagen wird ein (mindestens ein) "latent inkontinenter" Injektor das Problem sein. Über ihn (den Injektor, der beim Kaltstart nicht ganz dicht ist) baut sich der Druck, der gerade von der Hochdruckpumpe aufgebaut wird, gleich wieder ab. Die Motorelektronik fängt aber erst mit den Einspritzungen an, wenn ein bestimmter Mindest-Raildruck errreicht ist.

    Maßnahmen:

    - Rücklaufmengen der Injektoren messen (Röhrchen-Testkit)

    - evtl. auch "pro forma" mal alle Injektoren reinigen

    - Injektoren die weit "danebenliegen" entweder professionell aufbereiten lassen, oder austauschen

    Gruß, Jörn

    PS: Wenn Du den Wagen anschiebst, sollte der anspringen, den bei "Zündung an" (also nicht Betätigen der Startautomatik) macht das Motorsteuergrät immer Einspritzungen beim entsprechenden Drehwinkel

  • Vielen Dank Jörn für die schnelle Antwort.

    Hört sich soweit schon mal ganz interessant an was Du da sagst. Wobei das ja auch kostspielig wird wenn die Injektoren hinüber sind :).

    Hab heute mal einen ersten Versuch mit Aufwärmen des Dieselfilters probiert. Jedoch ohne Erfolg.
    Werde ihn die Tage mal anschleppen und schauen ob er dann startet, und falls ja direkt zur Werkstatt fahren.
    Ich halte Euch auf dem Laufenden.
    Falls sonst noch jemand Ideen hat, immer her damit.

    Gruß Arne

  • Hallo Namensvetter,

    Der Dieselfilter macht auch im strengsten Winter keine Probleme, da beheizt.
    Es sei denn man tankt Diesel mit hohem Wasseranteil, wie MarineDiesel o.ä..

    Neben Jörns Ausführungen möchte ich noch anfügen, dass einige Störungen in der Motorelektronik in Frage kommen können.
    z.b. Keine Kraftstofftemp, oder Fehlendes Signal des Drehzahlgebers am Schwungrad.
    Es hat dann auf den ersten blick den Anschein, als würde der Wagen keinen Kraftstoff bekommen. Es werden allerdings nur die Injektoren nicht angetaktet.


    Dass die /oder eine der Glühkerzen, oder das Vorsteuergerät hin sind, ist bei dem Alter nicht unnormal, starten tut der Wagen aber dennoch.

    _________________________
    profumo di nafta

  • Dir auch ein "Danke" Arne :)

    Das ist halt das Problem, das es viel sein kann.
    Wie gesagt werde ich es mit anschleppen versuchen, und ich gehe mal davon aus, dass er dann auch starten wird.
    Alles weitere muss die Werke dann rausfinden.
    Ich werde dann wieder berichten

    Gruß Arne

  • Hallo Arne,

    auch wenns banal klingt... genug Kraftstoff im Tank? Nicht dass er auf der schrägen Hofeinfahrt keinen Kraftstoff mehr erwischt und nur Luft ansaugt?

    Grüße
    Michael

    ______________________________________

    Alfa Romeo -- Geschmack macht einsam

  • Dass die /oder eine der Glühkerzen, oder das Vorsteuergerät hin sind, ist bei dem Alter nicht unnormal, starten tut der Wagen aber dennoch.

    korrigier mich - aber dann müsste im cockpit doch was leuchten oder?
    ich frage nur deswegen weil mein traktor auch schon ein paar kilometer und jahre runterhat und ich eigentlich erwarte, daß die dann irgendwann demnächst mal ausfallen werden.

  • Hallo Grüß Dich,
    das gleiche Problem hab ich auch :(
    Ich Fahre einen 166 er 2,4 JTD und auch 175 PS.
    Die Glühanzeige leutet und fängt an zu blinken, der Motor dreht möchte einerseits anspringen andererseits kriegt er kein Diesel.
    Keine Ahnung, werde mal beobachten was unsere Alfa Freunde antworten.

  • Kurzes Update:

    Bin Heute erst dazu gekommen den Wagen anzuschleppen. Ohne Erfolg!
    Morgen holt ihn die Werkstatt ab. Wenn ich mehr weiß halt ich Euch wieder auf dem Laufenden.

    Greetz

  • Hy zusammen,

    diese Problem hatte ich schon vor über einen halben Jahr gehabt, aber keiner hier hatte eine Ahnung. Nicht mal der Jörn (Understatment), der immer Weise klingt :)
    Also meiner ist einfach aus gegangen, nachdem ich ihn nach einem Tag wieder gestartet hatte. Lest dazu mein Thema für die ganze Geschichte :)
    Passiert war, das das Steuerventil welches die Einspritzpumpe in Gang setzt, um Diesel nach dem Starten den Motor anzulaufen, verreckt ist. Das ist verreckt, weil die Glühkerzen zu schlecht waren, hatte mir mein Alfa-Spezialist so erklärt, so dass ich sofort diese ersetzt hatte und jetzt im Winter bisher keinerlei Probleme. Spingt immer sofort an. OK ich warte erstmal ein paar Sekunden, bis alle Lichter aus sind und dann starte ich den Motor. Ist besser :)
    Wie sieht es bei deinem aus? Blinkte, als dein Auto startete immer für 15-20 Sekunden die Lampe für die Glühkerzen? Wenn ja, ist definitiv diese Steuerventil verreckt. Leider wird das teuer werden :) Habe ich aber gezahlt, weil ich weiß, das mein Auto mich mag :)

    Netten Gruß

    3 Mal editiert, zuletzt von Vasilios (4. Januar 2011 um 00:25)

  • Hallo Grüß Dich,
    das gleiche Problem hab ich auch :(
    Ich Fahre einen 166 er 2,4 JTD und auch 175 PS.
    Die Glühanzeige leutet und fängt an zu blinken, der Motor dreht möchte einerseits anspringen andererseits kriegt er kein Diesel.
    Keine Ahnung, werde mal beobachten was unsere Alfa Freunde antworten.

    Bei dir ist auch das Steuerventil verreckt, welches die Einspritzpumpe in Gang setzt, damit der Motor anläuft

    Einmal editiert, zuletzt von Vasilios (4. Januar 2011 um 00:19)

  • Hallo Vaslilios,
    oder auch andere von der Comunity :)

    wo befindet sich das Steuerventil?
    Kann ich es selber wechseln?
    Den Kraftstofffilter habe ich bereits selber ausgetauscht, aber der war es nicht.
    Reicht es aus, wenn ich nur eine defekte Glühkerze austausche (die anderen glühen noch)?

    LG

  • Hallo!

    Das Raildruck-Steuerventil ist ein guter Gedanke (ich denke, dass er das Ventil meint), aber eben auch nur eine von vielen Möglichkeiten. Um das Ganze mal glatt zu ziehen:

    - Die Hochdruckpumpe läuft so lange, wie der Zahnriemen sich dreht ;) ...sie selber wird nicht durch das Ventil gesteuert ...nur der erzeugte Raildruck wird damit gesteuert

    - Da die verwendete Bosch CP1 noch nicht mit einem Zumessventil auf der Saugseite arbeitet (wie neuere Fahrzeuge), sondern den überschüssigen raildruck einfach druch Öffnen abbaut, hat das Regelventil einen Rücklauf und es lässt sich ganz gut nachvollziehen, ob es zumindest rudimentär Ok ist, oder nicht.

    Das Ventil sitzt direkt an der Hochdruckpumpe, die wiederum auf der Zahnriemenseite unter dem Zahnriemen läuft. Die Pumpe hat drei Anschlüsse ...einen geschraubten Hochdruckanschluß zum Rail ...einen Zulauf vom Filter ...und einen Rücklauf (die letzteren beiden haben aufgeschobene Leitungen)

    - Prüfe, ob vom Zulauf (vom Filter) Diesel kommt

    - Wenn Du jetzt startest muß der Rücklauf so lange geschlossen bleiben, bis der für Einspritzungen benötigte Raildruck erzeugt ist. Da darf im Rücklauf nix kommen!!! Sogar wenn Du den E-Stecker vom Motorsteuergrät abziehst, darf bis 100 bar nix kommen ...bis dahin muß das Ventil sogar rein mechanisch dicht halten! darüber hinaus wird es durch einen E-Magneten vom Motorsteuergerät zugehalten.

    [b]Wenn der Rücklauf beim Startvorgang sprudelt, bevor der zum Starten benötigte Raildruck rerreicht ist, ist das Ventil defekt. (oder die E Zuleitung vom STG)

    Gruß, Jörn

    PS: Ein ausschließlich schlechtes Startverhalten ist sehr untypisch für ein defektes Raildruck-Regelventil. Ich kenne nicht einen einzigen Fall, bei dem der Wagen dann nicht auch mal im Betrieb einfach ausging (und i.d.R. auch ein Fehler "Raildruck zu niedrig" abgelegt war)

  • als das Auto noch lief, konnte ich im Stand ein tickern (wie eine Uhr) aus der Hochdruckpumpe hören, kann dies auch zum defekt von irgendetwas geführt haben?

    Vielen Dank für das aufklären

  • Moin Moin Leute!

    Wie versprochen neue Infos zu meinem Problem.
    (btw. es leuchteten keine ungewöhnlichen Anzeigen in der I-Tafel, auch im Display kam keine Fehlermeldung, von der Seite aus also keine Störungen in der Einspritzung oder sonstigen Dingen, die das Steuergerät hätte registrieren können)

    Werkstatt hat den Karren gestern abgeholt. Diagnose:
    Die Drosselklappe, die für die Abgasrückführung und die "schnelle Motorabschaltung" verantwortlich ist, klemmt. Sie öffnet sich wohl nicht mehr.
    Habe noch keine Infos ob Teile getauscht werden und was ich zahlen muss, kann mir den Wagen aber heute Nachmittag abholen, dann informiere ich Euch weiter.

    Greetz
    Arne


  • Werkstatt hat den Karren gestern abgeholt. Diagnose:
    Die Drosselklappe, die für die Abgasrückführung und die "schnelle Motorabschaltung" verantwortlich ist, klemmt. Sie öffnet sich wohl nicht mehr.

    Halle Arne,

    vielen Dank für Deine Rückmeldung!

    Wenn die Diagnose der Werkstatt richtig ist und die Drosselklappe nicht nur ein zusätzlicher Fehler ist, der es jetzt ganz verhinderte, dass sich der Wagen starten lässt...

    ...dann müsste zu dem Zeitpunkt, als "noch was ging" (als Zweitversuche noch erfolgreich waren), die Einspritzung auch beim Erstversuch stattgefunden haben (den dort wäre ja dann kein Fehler!)...

    ...und beim direkt anschließenden (und damals noch erfolgreichen) Zweitversuch müßte es eine riesige schwarze Wolke mit dem unvollständig verbrannten Diesel (weil keine luft durch die klemmende Droselklappe) des Erstversuches gegeben haben.

    War das so?

    Gruß, Jörn

  • Moin Moin!

    So hab das Auto nun wieder.
    Es wurde nur das Drosselklappenteil gereinigt. Er hat ansonsten keine Fehler im Speicher gehabt und startet nun super gut.

    @Jörn: Was den unverbrannten Kraftstoff angeht kann ich leider nichts sagen. Denn das ganze ist wie gesagt 2 oder 3 mal gewesen, und es war immer stock dunkel draußen wenn das passiert ist. Konnte also leider nichts beobachten. Aber ich gebe Dir Recht. Es liegt zumindest jetzt nahe, das es sich bei der Drosselklappe um den einzigen Fehler gehandelt hat, und bei den Zweitversuchen ne Menge Ruß hinten raus gekommen sein muss.
    EDIT: Sofern wir jetzt von der gleichen Drosselklappe sprechen. So wie ich es verstanden hat, hat der Motor eine zusätzliche Drosselklappe, die nur die Aufgabe hat bei der Abgasrückführung und beim abstellen des Motors zu wirken. (So ähnlich wie die Motorbremse bei alten LKW´s, die im Abgaskanal sitzt und durch Schließen einen Gegendruck erzeugt.) Bedeutet die hat mit der Kraftstoffzufuhr ansich ja nichts zu tun. Ich meinte also nicht die reguläre Drosselklappe die die Menge des Kraftstoffgemisches ändert.

    Ich hoffe zumindest das sich der derzeitige Zustand nicht wieder verschlechtert, auf Grund anderer Fehler die noch nicht entdeckt wurden. Zumindest läuft er ja nun wieder.

    Ich bedank mich nochmals für die vielen Ideen und Anregungen, und ich hoffe ich konnte mit meinen Infos etwas zur Community beitragen.
    Evtl. hat ja jemand mal das gleiche Problem und kommt hiermit schnell zur Lösung.

    Wenn noch Fragen sind, immerzu!

    PS.: Wen es interessiert, hab mit Abschleppen, Reiningung, Fehlerspeicher auslesen/löschen und Reiniger 215 Euronen gezahlt. Viel Geld aber was tut man nicht allesfür seine Bella :)

    Greetz
    Arne

    Einmal editiert, zuletzt von Ditschman (5. Januar 2011 um 15:42)

  • Hallo Arne!


    EDIT: Sofern wir jetzt von der gleichen Drosselklappe sprechen. So wie ich es verstanden hat, hat der Motor eine zusätzliche Drosselklappe, die nur die Aufgabe hat bei der Abgasrückführung und beim abstellen des Motors zu wirken. (So ähnlich wie die Motorbremse bei alten LKW´s, die im Abgaskanal sitzt und durch Schließen einen Gegendruck erzeugt.) Bedeutet die hat mit der Kraftstoffzufuhr ansich ja nichts zu tun. Ich meinte also nicht die reguläre Drosselklappe die die Menge des Kraftstoffgemisches ändert.

    Ja, wir reden über die selbe Drosselklappe, denn es gibt nur eine ;) ...es ist aber richtig, dass diese nur beim Starten ganz öffnet und beim Abstellen schließt um ein Nachdieseln mit Resttreibstoffmengen zu verhindern.

    Die eigentlich Gemischaufbereitung erfolgt bei unseren Fahrzeugen NICHT mit einer Drosselklappe, sondern es wird die Einspritzmenge, entsprechend der Leistungsanforderung, bestimmt und die dazu passende Luftmenge wird, mit der VTG-Verstellung des Turboladers und mit dem Einsteuern einer Abgasrückführrate (über das AGR-Ventil, sobald der Motor warm ist), an einen Lambdawert von nahezu Eins angepasst.

    Der Lambdawert wird übrigens auch nicht über eine Lambdasonde geregelt (gibt es nur bei sehr wenigen Turbodieseln), sondern wird über LMM, AGR und Ladedruck Kennfelder, "über den Daumen" gesteuert. (im Sinne von "was an Luft reingeht, dient auch zur Verbrennung")

    Gruß, Jörn

  • Hallo Jörn


    Die eigentlich Gemischaufbereitung erfolgt bei unseren Fahrzeugen NICHT mit einer Drosselklappe, sondern es wird die Einspritzmenge, entsprechend der Leistungsanforderung, bestimmt und die dazu passende Luftmenge wird, mit der VTG-Verstellung des Turboladers und mit dem Einsteuern einer Abgasrückführrate (über das AGR-Ventil, sobald der Motor warm ist), an einen Lambdawert von nahezu Eins angepasst.

    Da zählen aber schon noch andere Faktoren mit rein, wie Drehzahl, Kühlmitteltemperatur, Ansauglufttemperatur, Kraftstofftemperatur, eingeschaltete Verbraucher usw.
    In diesem Zusammenhang wird die Einspritzmenge von vornherein schon mit einem gewissen Drehzahlwert bestimmt. Der Wert der E-Gas-Potentiometer spielt da natürlich auch mit rein.
    Die VTG-Verstellung spielt da überhaupt noch keine Rolle, sie dient lediglich der Füllungsoptimierung zum weicheren Anstieg der Ladedrucklinie.

    Und nahezu Lambda 1 ist bei einem maximalen Verhältnis von 1,2 auch sehr optimistisch ausgedrückt ;)

    Grüßle
    Ronny

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