Linksausdreher im Motorlager

  • Servus Miteinander,

    Brauch Eure handwerkliche Hilfe:

    Bei der Motordemontage stellte ich fest, daß das linke Motorlager gebrochen war. Ursache war ein herausgefallener M8 Stehbolzen am Motorblock, sodaß das Motorlager nicht mehrt ausreichen befestigt war.

    Nach weitergehender Analyse stellte ich fest, daß im Sackloch des Motorblocks noch eine abgerissene Schraube oder Stehbolzen steckte, ca. 16mm tief. Eine Vergleichsmessung mit dem danebenliegenden i.O. Sackloch ergab eine Tiefe von 26mm.

    Also machte ich mich ans Herausbohren. Kurz darauf war der Schraubenrest mit einem 5er Bohrer durchbohrt, ( schön vorsichtig, man mag ja nicht im Kurbelgehäuse landen !hehe! ) und ich konnte die 26 mm messen.

    Mit einem Linksausdreher wollte ich den Rest herausschrauben, aber der brach schon bei moderater Kraftanwendung ab und steckt nun 16 mm drin. ( Scheiß Baummarktgeraffel !gewitter!)

    Also Ausbohren von einem gehärtetem Ausdreher ist nicht....
    Was schlagt Ihr vor?

    Danke

    Barista

  • Hmm hättest du es mal einfach so gelassen wie es war :)


    Wenn du genug "Fleisch" rundherum hast dann würde ich aufbohren
    auf M12 (also 10.5 Kernloch) bis du an dem abgebrochenen Teil anstehst.

    Dann mit Dremel und Kugelfräser versuchen das Ding freizukriegen.

    Danach ein M12 Gewinde schneiden und dir vom Schlosser eine "M12-Aussengewinde-M8-Innengewinde-Hülse" machen
    lassen.

    Gruss, Stephan
    _________________________________________________________________
    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Hatte ein ähnliches Problem mit einem gehärteten Gewindeschneider in der Kurbelwelle. Das Teil ging nur (wie Stefan schon vorschlug) mit so einem Diamantfräskopf von Proxxon/Dremel in mühsamster Kleinarbeit raus, aber es ging... Leider kostet der Fräser etwa 20 Schlappen.
    Beste Grüße
    Janse

  • Salve Janse,

    ...Dremel hab ich heut gekauft, und diverse Diamantschleifer.
    Dremel 50 € Diamantschleifer 35€. Naja, die werd ich wohl wieder einsparen können. ...Ich spar mir ja jetzt die nächsten Zahnartztbesuche !mgrins!

    Im ernst, ich werde berichten wenn der Ausdreher gezogen ist.

    Gruß

    Barista

  • Salve Zusammen,

    Linksausdreher ist draussen. !thatsit!

    Aber der Dremel hats hinter sich !baby!
    Geht jetzt per Gewährleistung erst zurück zum Toom ...und dann wieder nach China ]:-).

    Die Dremel-Diamantschleifer sind auch im Nirvana verglüht. ( Sch...chinesisches Kinderspielzeug !fluch!)

    So die halbe Wegstrecke ist geschafft; jetzt das Gewinde reparierern; Ensat oder Helicoil?


    a presto

    Barista

  • so...weiter gehts.

    Habs repariert. Habe weder Helicoil noch Ensat verwendet, sondern folgende Methode:

    1. Bohrung auf 8,5 mm aufgebohrt
    2. M10 geschnitten
    3. Stehbolzen aus einer VA Gewindestange gefertigt.

    Allerdings gefiel mir die Verschraubung mir der M10er Mutter nicht und war nicht vernünftig anzuziehen, da aufgrund der Größe der Schlüssel nicht mehr richtig anzusetzen war.

    Also, habe ich eine Seite des Stehbolzens mittels Feile und Bohrmaschine auf Durchmesser 8 " abgedreht" und ein M8x1 draufgeschnitten.

    Im Verbauten Zustand siehts richtig orignal aus :)

    Siehe Fotoduku

    Nicht schlecht für einen studierten Sesselpupser oder? !cool!

    Saluti Barista

  • Also, habe ich eine Seite des Stehbolzens mittels Feile und Bohrmaschine auf Durchmesser 8 " abgedreht" und ein M8x1 draufgeschnitten.



    Und dann auch gleich 8x1, nichtmal nen Feld-Wald-Wiesen-Normgewinde M8... sondern eine Stufe feiner...
    Nicht schlecht für einen studierten Sesselpupser! :-]
    Gut gelöst. Zu bedenken: Zugfestigkeit von Baumarkt-Gewindestangen ist oft nicht 8.8, sondern kleiner, ich hätte aber an der Stelle wenig Bedenken, dass das Probleme machen würde. Bei weiteren Problemen kannst Du ja dann auch immer noch auf ne Ensat-Buchse ausweichen, die sind, soweit ich erinnere aussen M12, wenn innen M8, jedenfalls etwas größer als 10.

  • Hallo Barista,

    eine super Arbeit und eine ebenso anschauliche Dokumentation, Kompliment!!thatsit!

    Absolut zur Nachahmung empfohlen. Geht also auch in der eigenen Schrauberwerkstatt ohne professionelle "Schlosserhilfe" und Hin- und Herschleppen des Motors. Hauptsache gewußt WIE.:-]

    Grüße von Carlo

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