Hier mal ein kleiner Abriß meines „Abenteuerurlaubs“
Wir hatten eine schöne Anreise von Essen über die A45 bis Frankfurt, dann A3 bis Würzburg und die A7 bis Nesselwang. Das waren 7 Stunden Fahrt. Mal nicht immer volles Rohr zu fahren, wie ich es normalerweise mit dem 156 mache ist übrigens eine wirklich entspannte Sache. Sofort fiel auf, daß es sich trotz sommerlicher Temperaturen bei geöffneten Fenstern und Lüftungsausströmern in der Jule wohltemperiert reisen läßt. Nur ein wenig laut wars – Gehörschutz hätte da geholfen
Da wir ja 32754689754390 Koffer, Schuhe, Jacken usw. mitnehmen mußten (ich habe einen kleinen Koffer für mich als ausreichend betrachtet, aber Frau weiß ja nie, welche Schuhe zu welchem Gürtel mit welcher Jacke kombiniert werden muß um der Stimmung des Tages zu föhnen ) stellte sich auch recht schnell raus, daß der Kofferraum doch keinesfalls kleiner ist, als der des 156 KOMBI. Einzig die Klammotten darin stanken hinterher nach Abgasen, die offenbar irgendwo von unten einströmten.
Dann hatten wir eine nette Übernachtung in Nesselwang und am nächsten Tag gings ab durch die Alpen. Wir haben den Fernpaß gewählt und weil alles glatt lief den Reschenpaß direkt angehangen. Überall wenig Verkehr und schöne Straßen. Am Reschensee haben wir kurz angehalten, um uns die Füße zu vertreten. Plötzlich kommt ein 146 auf den Parkplatz und ich denke noch: Der erste Alfa, den in Italien sehe – und dann noch einer aus „RV“. Der Typ hält auf uns zu, steigt aus und fragt mich, ob ich noch einen 156 fahre. Ich gucke perplex und meine „Ja“ und er sagt: „Klasse, ich bin Pedi!“. Tja, klein ist die Welt und den Pedi mal kennenzulernen und dann noch an dem Ort war schon ein toller Zufall. Wir haben ein paar Minuten gequatscht und dann gings für uns weiter.
Von Bozen sind wir denn die Brennerautobahn nach lago di garda/Torbole gefahren.
Am Gardasee waren wir zwar oft mit den Schwiegereltern im Renault Modus unterwegs, aber abends gabs immer eine kleine Ausfahrt. Tagsüber ist der Verkehr eh so viel, daß es nicht so viel Spaß macht, am See langzutuckern. Einige Touren führten Richtung Tignale von Limone aus. Da geht’s hammermäßig der Berg mit über 15% Steigung rauf. Die Jule hat da wacker gekämpft und selbst überholen war kein Problem. Großes Kompliment an die Motorenentwickler: Einen solch kräftigen 1600 er mit dem Drehvermögen und der Elastizität zu der Zeit zu entwickeln – alle Achtung!
Nicht zu vergessen übrigens die tollen Tunnel an der Westseite des Sees. Im dritten Gang mit 3000 bis 5000 Giri, ein Genuß für die Ohren! Da wechseln sich grollen, röhren und trompeten ab, je nach Lebenslage. Dem Donnerrohr seis gedankt. Wie heißt es doch: 2 Gänge zurückschalten und aus Mrs. Jakyll wird Mrs. Hyde.
Eine Schrecksekunde gabs: Wir wurden unvermittelt in einem Kuhdorf von der Polizia Municipale angehalten und nach den Papieren gefragt. Ich sag noch zu meiner Frau: OK, mal sehen was die fehlenden Warnwesten und die fehlende grüne Versicherungskarte so kosten, aber danach haben die nicht gefragt. Der eine hat gelangweit meinen Führerschein und Fahrzeugpapiere begutachtet und sich alles abgeschrieben und der andere erklärte mir, daß er früher mal ne Jule als Polizeiwagen hatte. Zum Glück gabs dann auch keine Warnwestenkontrolle mehr.
Am Freitag haben wir eine Kolonne Spider mit einem 156 und einem 75 er ankommen gesehen. Die kamen aus "FFB". Vielleicht war ja einer aus dem Forum dabei?
Sonst gabs eher wenig Reaktionen auf die Jule. Da hätte ich mehr erwartet. Auf jeden Fall fällt die gute hier in Essen mehr auf, als bei den Italienern, die sowieso oft ein wenig muffelig waren (fahrt mal nach Schweden, da merkt Ihr, was ich meine).
Nun sind wir glücklich wieder zurück. Im Urlaub gabs 2 mal größere Ölflecken auf dem Hotelparkplatz vom Getriebe. Hab im dritten Anlauf eine Werkstatt nebenan gefunden, die mir bereitwillig das Öl ersetzte (einer hatte keine Zeit, oder Lust und der Alfa Werkstatt in Arco wollte auch nicht helfen). Dafür kostete der komplette Wechsel inkl. ÖL nur 30 Euro. Das fand ich fair.
Leider bläut die Jule nun seit dem Besuch am Gardasee. Teilweise kommen richtig derbe blaue Wolken hinten raus, wenn man bei entsprehend hoher Drehzahl (ab 3000) vom Gas geht und dann wieder auf selbiges steigt. Da wird wohl eine Motorüberholung notwendig. Irgendwann mußte es ja kommen. Der Spaß war es allemal Wert…
Für alle die auch so einen Urlaub überlegen: Unbedingt machen! Nehmt nicht den Autoreisezug, sondern macht Euch ein paar schöne Fahrtage. Die waren für uns schon Bestandteil des Urlaubs.