Vollgas, aber keine Leistung beim 33

  • Hallo zusammen,

    vielleicht weiß jemand was der Kleine hat!

    1.: Morgens beim Kaltstart säuft der Motor fast ab. Es sind schon mehrfach alle 4 Zündkerzen total nass gewesen und nichts ging mehr. Nur wenn die Drehzahl auf knapp 2000 U/min gehalten wird, übersteht er die erste Minute nach dem Starten.
    Den Temperaturfühler habe ich schon ausgebaut und grob durchgemessen:
    ca. 2,7kOhm bei 10Grad mit abnehmenden Werten wenn die Temperatur steigt. Ein Kabelbruch scheint es auch nicht zu sein, da bei eingeschalteter Zündung eine Spannung anliegt. Außerdem verbraucht er ca. 12-13 Liter/100 km bei gemäßigter Fahrweise.

    2.: Wenn man beschleunigt und das Gaspedal fast voll durchtritt, fängt der Motor an zu stottern und hat kaum noch Leistung. Geht man etwas vom Gas, ist alles wieder normal.

    Gruß
    Heinz

  • In erster Linie würde ich auf die Zündung tippen (Verteiler, Zündkabel, Zündkerzen).
    Beim Temperaturfühler nimmt der Widerstand ab mit steigenden Tenperatur (in etwa doppelte Temperturdifferenz - Halbierung des Widerstandes); genaue Werte könnte ich Dir am Abend angeben.
    Eine unregelmäßige Kraftstoffaufbereitung (Pumpe/verstopfte Einspritzdüesen/Druckregler) könnte es auch sein; der hohe Verbrauch läßt aber eher auf die Zündung tippen.
    Ich würde zunächst mal die Komponenten der Zündung in Ordnung bringen.

  • @Zündung: Nach meinem Verständnis sollte doch die Einspritzung, so sie korrekte Werte von den Sensoren kriegt, verzweifelt versuchen, bei schlechter Zündung und in Folge unvollständiger Verbrennung die Abgaswerte durch Gemischabmagerung runterzukriegen, oder seh ich das falsch?

    Hat der Wagen schon eine Motronic oder noch eine Jetronic? In jedem Fall würde ich mal alle Sensoren prüfen - den Temperatursensor würde ich als hinreichend korrekt betrachten, die vorhandene Abweichung sollte so ein Problem nicht produzieren. Im Falle einer Jetronic kanns außerdem sein, daß da irgendwer an der Grundgemischeinstellung rumgedreht hat (bei mir kam das erst nach einem Spritfilterwechsel zutage).

  • Zitat von Boxer4ever

    @Zündung: Nach meinem Verständnis sollte doch die Einspritzung, so sie korrekte Werte von den Sensoren kriegt, verzweifelt versuchen, bei schlechter Zündung und in Folge unvollständiger Verbrennung die Abgaswerte durch Gemischabmagerung runterzukriegen, oder seh ich das falsch?

    Hat der Wagen schon eine Motronic oder noch eine Jetronic? In jedem Fall würde ich mal alle Sensoren prüfen - den Temperatursensor würde ich als hinreichend korrekt betrachten, die vorhandene Abweichung sollte so ein Problem nicht produzieren. Im Falle einer Jetronic kanns außerdem sein, daß da irgendwer an der Grundgemischeinstellung rumgedreht hat (bei mir kam das erst nach einem Spritfilterwechsel zutage).


    Das geht m. E. nicht, weil ein mageres Gemisch erst recht nicht zündfähig ist.
    Die Lambdasonde mißt den überschüssigen Sauerstoff; dieser ist bei schlechter Zündung vorhanden, da der Treibstoff nicht vollständig verbrannt wird. D.h. es ist auch unverbrannter Kraftstoff da; dieser wird jedoch von der Lamdasonde nicht gemessen. Magert man ab, könnte theoretisch der unverbrannte Kraftstoff weniger werden, aber nicht der überschüssige Sauerstoff; d.h. es bessert sich für die Lamdasonde nichts.
    Zündaussetzer sind eben was anderes als zu fettes Gemisch bei korrekter Zündung.

  • Ein mageres Gemisch ist nicht zündfähig?
    Oh doch, und wie, sogar noch viel besser als ein fettes!
    Erhöhter Kraftstoffverbrauch in Verbindung mit einer defekten Zündkerze zu bringen, das musst du mir auch nochmal erklären.
    Hab meinen 2-Takter auch immer so mager wie möglich eingestellt um die bestmögliche Leistung zu haben.

    Ich würde einfach mal sagen der Karren läuft viel zu fett, so einfach ist das. Meiner Meinung nach hat das Null mit der Zündung zu tun. Müsste nehme ich mal an die Motronic drin haben, deshalb würde ich mir die Kabel/Verbindungen mal alle ansehen und mich im Zweifel direkt bei Bosch melden.

  • Zitat von xGERxSpiderx

    Meiner Meinung nach hat das Null mit der Zündung zu tun. Müsste nehme ich mal an die Motronic drin haben, deshalb würde ich mir die Kabel/Verbindungen mal alle ansehen und mich im Zweifel direkt bei Bosch melden.


    Die hat er definitiv nicht drin, da Bj. 91... da hat der 8V eine LE-Jetronic verbaut ;)

    Grüße
    Michael

    ______________________________________

    Alfa Romeo -- Geschmack macht einsam

  • Zitat von xGERxSpiderx

    Hab meinen 2-Takter auch immer so mager wie möglich eingestellt um die bestmögliche Leistung zu haben.


    MERKE:
    Zweitakter: geht besser leicht auf der mageren Seite (solange bis der Kolben frißt)
    Viertakter: geht besser leicht auf der fetten Seite

  • Zitat von Imola

    Das geht m. E. nicht, weil ein mageres Gemisch erst recht nicht zündfähig ist.
    Die Lambdasonde mißt den überschüssigen Sauerstoff; dieser ist bei schlechter Zündung vorhanden, da der Treibstoff nicht vollständig verbrannt wird. D.h. es ist auch unverbrannter Kraftstoff da; dieser wird jedoch von der Lamdasonde nicht gemessen. Magert man ab, könnte theoretisch der unverbrannte Kraftstoff weniger werden, aber nicht der überschüssige Sauerstoff; d.h. es bessert sich für die Lamdasonde nichts.
    Zündaussetzer sind eben was anderes als zu fettes Gemisch bei korrekter Zündung.

    Hm, nein, wäre das so, könnte ein Lambdasystem nicht zwischen "zu fett" und "korrekt" unterscheiden, das wäre der Regelfunktion nicht unbedingt zuträglich ;)

    Also daß "zu mager" irgendwann nicht mehr zündet, ebenso wie "zu fett", da sind wir uns einig, ebenso wie darin, daß die Lambdasonde den Restsauerstoffgehalt mißt. Der ist aber (außer bei *völlig* abgesoffenem Motor, hab ich mal bei nem Golf mit durchgedrehter Einspritzung gesehen :D ) niemals null, da liegt glaub ich Dein Denkfehler. Heißt: Innerhalb gewisser Grenzen kann eine Lambdasonde durchaus zwischen Sollwert, zu fett (Lambdawert <1) und zu mager (Lambda >1) unterscheiden. Die Jetronic (Danke Alfa72, das wußte ich nicht - mit der kenn ich mich wenigstens aus) sollte also eigentlich regeln. Stellt sich für mich die Frage: Warum tut sie das nicht? Das gibts IMHO halt nur drei Möglichkeiten:

    1. Elektronik hat nen Schuß weg, der Regelkreis läuft in die falsche Richtung. Teuer, erstmal den Rest abklopfen - aber nicht auszuschließen.
    2. Irgendein Sensor außer dem Temperatursensor (Lambdasensor, Drosselklappensensor, Luftmengenmesser, Drehsensor) macht Unsinn (wenn man mit nem Multimeter umgehen kann, überwiegend leicht nachzuprüfen) oder die mechanische Regelung vom Benzindruck spinnt.
    3. aus eigener leidvoller Erfahrung: Elektronik verstellt - im Gegensatz zur Motronic hat die noch einen (zum Glück nur einen) Regler für die Grundgemischeinstellung, der zumindest bei meinem damals mißbraucht worden war, um den verstopften Spritfilter durch längere Einspritzzeiten auszugleichen. Am Abgastester einzustellen, wenn man sich der Tatsache bewußt ist, daß die Schraube sich zwar diverse (10? 20?) Umdrehungen weit bewegen läßt (da steckt ein Spindelpoti hinter, nervigerweise ohne Endanschlag), aber wirklich was passieren tut nur nur innerhalb eines Bruchteils des Verstellwegs, und mit gewisser Verzögerung.

  • Zitat von Boxer4ever

    Dein Denkfehler. Heißt: Innerhalb gewisser Grenzen kann eine Lambdasonde durchaus zwischen Sollwert, zu fett (Lambdawert <1) und zu mager (Lambda >1) unterscheiden. Die Jetronic (Danke Alfa72, das wußte ich nicht - mit der kenn ich mich wenigstens aus) sollte also eigentlich regeln.


    Lambda=1 heißt stöchionometrische Verbrennung (bei Benzin ca. 1:14.7, z.B. LPG 1:15.6, Verhältnis Luft zu Treibstoff), d.h. Treibstoff und Sauerstoff im richtigen Verhältnis- bleibt praktisch kein Restsauerstoff (ca. 2% statt bei unverbrauchter Luft 20,8%) übrig.
    Die höchste Leistung hat ein 4t-Motor bei etwa Lambda=0.9, da ist aber bereits außerhalb des dem Kat Zuträglichen.
    Natürlich ist ein gewisser Spielraum in der Lambdaregelung da (z.B 0,97-1,03).
    Setzt jedoch die Zündung aus, ist diese Regelung nicht mehr möglich, da keine vollständige Verbrennung mehr da ist.
    Kurzum, was ich sagen wollte:
    Zündaussetzer (durch eine Fehlfunktion der Zündung) kann der Motor nicht durch Abmagerung ausgleichen, umso mehr als Abmagerung über Gebühr wiederum zu einer schlechteren Zündfähigkeit führt.
    Das war ja die ursprüngliche Aussage:
    [/QUOTE]
    @Zündung: Nach meinem Verständnis sollte doch die Einspritzung, so sie korrekte Werte von den Sensoren kriegt, verzweifelt versuchen, bei schlechter Zündung und in Folge unvollständiger Verbrennung die Abgaswerte durch Gemischabmagerung runterzukriegen, oder seh ich das falsch?
    [/QUOTE]

  • Zitat von Boxer4ever

    Warum tut sie das nicht? Das gibts IMHO halt nur drei Möglichkeiten:

    1. Elektronik hat nen Schuß weg, der Regelkreis läuft in die falsche Richtung. Teuer, erstmal den Rest abklopfen - aber nicht auszuschließen.


    Heinz33 schreibt, dass der Motor beim Kaltstart absäuft.
    Der Regelkreis kann es daher nicht sein, da die Lambdaregelung bei kalten Motor inaktiv ist.
    Temperatursensor auch nicht, da der Motor ja offenbar beim Kaltstart auffettet;
    wäre der sensor defekt, oder z.B. abgesteckt, würde der Motor bei Kälte nicht starten.

  • Zunächst einmal möchte ich mich für Eure Hilfe bedanken!

    Ich habe die Zündung überprüft, aber alle Komponenten scheinen in Ordnung zu sein.
    Verteilerkappe, Verteilerfinger und Zündkerzen sind neu. Die Unterdruckverstellung ist gängig. Die Zündkabel sind nicht neu, aber noch nicht alt. Der Motor springt auch bei extrem feuchtem Wetter an, darum schließe ich Isolationsfehler der Zündkabel erst einmal aus.

    Zur Einspritzung: Vermutlich liegt es an undichten Einspritzventilen und/oder an zu hohem Benzindruck. Bei beiden Ursachen wird zuviel Benzin eingespritzt, was dazu führt, daß der Motor nach dem Kaltstart immer absäuft (wenn ich ihn nicht auf Drehzahlen über 2000 U/min halte) und, daß der Verbrauch mit 12-13 Litern/100km viel zu hoch ist.

    Bei Vollgas bricht die Leistung immer ein. Vermutlich durch die Vollgasanreicherung (gibt es die?) läuft er auch bei hohen Drehzahlen viel zu fett und säuft ab.

    Weiß jemand wie man den Benzindruckregler testet und wie man die Druckleitungen von den Einspritzventilen löst? Gibt es dort zu ersetzende Dichtungen?
    Die Dichtungen der Einspritzdüsen in den Ansaugrohren habe ich mir schon besorgt.
    Die Einspritzdüsen würde ich dann hierhin zum Reinigen und Überprüfen versenden:
    http://www.tuninghaus.de/shop/catalog/d…c85b916f85a890e
    Hat jemand Erfahrungen damit?

    Beste Grüße
    Heinz

  • Zitat von Heinz_33

    Der Motor springt auch bei extrem feuchtem Wetter an, darum schließe ich Isolationsfehler der Zündkabel erst einmal aus.

    Zur Einspritzung: Vermutlich liegt es an undichten Einspritzventilen und/oder an zu hohem Benzindruck. Bei beiden Ursachen wird zuviel Benzin eingespritzt, was dazu führt, daß der Motor nach dem Kaltstart immer absäuft (wenn ich ihn nicht auf Drehzahlen über 2000 U/min halte) und, daß der Verbrauch mit 12-13 Litern/100km viel zu hoch ist.

    Bei Vollgas bricht die Leistung immer ein. Vermutlich durch die Vollgasanreicherung (gibt es die?) läuft er auch bei hohen Drehzahlen viel zu fett und säuft ab.

    Weiß jemand wie man den Benzindruckregler testet und wie man die Druckleitungen von den Einspritzventilen löst? Gibt es dort zu ersetzende Dichtungen?
    Die Dichtungen der Einspritzdüsen in den Ansaugrohren habe ich mir schon besorgt.
    Die Einspritzdüsen würde ich dann hierhin zum Reinigen und Überprüfen versenden:
    http://www.tuninghaus.de/shop/catalog/d…c85b916f85a890e
    Hat jemand Erfahrungen damit?

    Beste Grüße
    Heinz


    Es gibt insofern eine Vollgasanreicherung, als die Lamabdaregelung (aber eben kalt sowieso inaktiv) bei Vollgas abgeschaltet wird und der Motor mit Lambda >1,03 läuft (bei einer CO Messung CO>0,5%). Weiters wird der Benzindruck bei Vollgas um 0,5 Bar erhöht. Druckwerte sind 2,8-3 bar bei Vollgas und 0,5 bar weniger im Leerlauf.
    Druckregler testet man inderm man ein Manometer mittels eines T-Stückes unmittelbar vor dem Druckdämpfer einsetzt (also nicht auf der Seite wo das benzin zum Tank zurückläuft, sondern zwischen Einspritzleitungen und
    Druckdämpfer.
    Abmontieren der Einspritzdüsen: seitlich an der Köpfen sind jeweils 2 (oder3?)Befestigungsschrauben mit denen die Einspritzleitung befestigt ist (SW13, dort hängen auch Ösen dran, an denen man den Motor aufheben kann).
    Wenn diese ab sind, dann kann man die Einspritzleitung samt den 2 Einspritzventilen zurückschieben. Stecker vorher abnehmen. Die Düsen sind mittels Klammern an der Einspritzleitung ('Flöte') befestigt. Diese Klammern greifen in die Nuten der Düse und der Einspritzleitung ein, man kann sie z.b. mit einem Schraubenzieher zurückdrücken (Vorsicht, daß sie nicht wegspringen; außerdem kann ein Druck in der Leitung sein, ev. ein paar Stunden nach abstellen des Motors warten).
    Zwischen Düse und Einspritzleitung gibt es Oringe; die halten normalerweise, aber man sollte sie eigentlich zur Sicherheit ersetzen. Vor dem Zusammenbau etwas einfetten. Von den Nuten an der Düse ist die oberste die richtíge.

  • Zitat von Imola

    Kurzum, was ich sagen wollte:
    Zündaussetzer (durch eine Fehlfunktion der Zündung) kann der Motor nicht durch Abmagerung ausgleichen, umso mehr als Abmagerung über Gebühr wiederum zu einer schlechteren Zündfähigkeit führt.

    Ah, jetzt, ja... Mißverständnis. Ich hatte Dich so verstanden, daß Du meintest, die Regelung würde das Gemisch bei Zündaussetzern noch zusätzlich anfetten - das käme mir nämlich spanisch vor... sorry. Daß schlechte Abgaswerte durch eine verwurmte Zündung von der Elektronik nicht auszuregeln sind, ist mir auch klar ;)

    Zitat von Imola

    Heinz33 schreibt, dass der Motor beim Kaltstart absäuft.
    Der Regelkreis kann es daher nicht sein, da die Lambdaregelung bei kalten Motor inaktiv ist.

    Das kommt davon, wenn man nachts um eins sowas tippt... ich meinte vom Benzinverbrauch ausgehend folgendes: Die Jetronic ist durchaus in der Lage, einem Motor so viel Sprit zu verpassen - dreh mal das Grundgemisch einfach nur viel zu hoch. Dementsprechend ist auch ein solcher Defekt denkbar - mit dem Regelkreis hat das aber absolut nix zu tun, wie Du ganz richtig angemerkt hast - der alleine kann bei der Jetronic die Einspritzparameter nicht so stark verstellen, selbst wenn er wollte (bei der Motronic läßt der Verzicht auf die Grundgemischjustage von Hand dagegen auf einen entsprechend breiten Regelbereich schließen, nagelt mich aber nicht drauf fest, kann auch sein, daß das da softwareseitig gelöst wurde).
    Ganz allgemein interessiert es eine kaputte Jetronic aber nicht unbedingt, was da so an Eingangswerten ankommt. Korrekt regeln kann sie bei kaltem Motor bzw. genauer kalter Lambdasonde nicht, richtig - aber spinnen z.B. durch zu lange Öffnungszeiten der Einspritzventile geht auch dann. Kurz: Absaufen bei kaltem Motor schließt das Steuergerät nicht aus.

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