Es begab sich aber in jenen Tagen, dass ein Schweizer, mit vier neuen Winterreifen bewaffnet, sich auf den Weg machte, das Strassennetz der Germanen gen Norden zu bereisen.
Der Wunsch der Menschen auf weisse Weinachten hatte Petrus in diesem Jahr in aller Deutlichkeit pünktlich entsprochen und so begann es in Baden-Württemberg schon wieder an zu schneien.
Dank ESP und ABS ist das ja vor allem für Mercedes, BMW aber auch Audifahrer kein Problem, denn auf Sommerbreitreifen fährt es sich auf der Autobahn dank eingeschaltetem Klimaautomat und ausgeschaltetem Hirn am besten. Doch schon im Odenwald hätte man mit einem Abschleppwagen an diesem Tag ein kleines Vermögen verdienen können da sich die Physik auch durch Quattro nicht überlisten lässt.
Doch jeder Stau löst sich mal auf und so konnte unser erstes Etappenziel Frankfurt hinter uns zurückgelassen werden.
Doch das nächste Hindernis, die Kassler Berge, wollten uns das Erlebte noch einmal in aller Deutlichkeit wiederholen lassen. Müssen einige Zentimeter Schnee trotz Tonnen von Salz ein ganzes Volk zum Stillstand bringen? Kaum war die A7 verlassen, konnten unsere Winterreifen auf tief verschneiten Bundesstrassen ihre Vorzüge endlich ausspielen. Nun konnte locker an unseren Verkehrspartnern vorbeigezogen werden. Trotzdem lagen sie nun reihenweise, umrahmt von Schneeverwehungen links und rechts im Strassengraben.
Glücklich, einmal nicht die neuen Reifen auf trockener Fahrbahn vernichtet zu haben wurde das niedersächsische Ziel doch noch erreicht.
Aber wie sagte doch mein Schwager als ich Ihn auf seine schönen Sommerreifen auf seinem neuen Audi A6 ansprach: Nö, Winterreifen brauchen wir hier nicht, ich fahr ja nicht in den Oberharz.
Mariani, back to Swizerland