Der erste Tag im Leben eines Sportwagon.
Spät am Montag der Anruf: "Ihr Wagen ist angemeldet!"
"Wann machen Sie auf?" "Um 9 Uhr."
Dienstag morgen um 8:55Uhr: Meine Frau hat mich gefahren, wir stehen beim Händler vor der verschlossenen Tür. WARUM IST DER NOCH NICHT DA??
Bangen. Ist auch alles so, wie ich es bestellt habe? Ich bin zwar zuversichtlich, aber so ein ganz kleiner Zweifel ist ja doch geblieben... Importfahrzeug...
Da kommt der erste Verkäufer. Er schließt auf, ich stürme rein: Da steht er: Silber! Die Farbe ist richtig. Warum ist die Tür nicht offen? Ich kann drinnen nichts richtig erkennen.
Endlich kommt der Verkäufer mit dem Schlüssel. Tür aufreißen, Nase in den Ledersitz bohren, tiiief Luft holen! Dann hinters Steuer schwingen, mit allen Knöpfen spielen.
"Ich mag die Felgen nicht. Da kann man ja die Bremsen sehen!" Ich schaue mich entgeistert um. Das war meine Frau! Spinnt die??
Ich turne durch den Wagen, dackel bestimmt zum zwanzigsten Mal darum herum. "Du grinst die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd!" Wieder meine Frau! Muß die nicht zur Arbeit?
Der Besitzer kommt, drückt meiner Frau einen Blumenstrauß in die Hand. Soll das eine Art Schweigegeld sein? Ist mir egal.
Der Wagen wird vorsichtig aus der Halle geschoben. Der Händler will mir den Wagen in aller Ruhe erklären, denn ein deutsches Handbuch gibt es nicht. Der soll mir endlich den Schlüssel geben und beiseite treten! --- Gaaaanz ruhig bleiben!
Endlich! Und jetzt weg hier! Anschnallen, Motor an - welch hübscher Klang! - und zur Ausfahrt rollen. Am Straßenrand halte ich vorschriftmäßig an: Bremsen und Sicherheitsgurt funktionieren. Whow, wer hat den denn festgenagelt! An die Bremsen muß ich mich noch ein wenig gewöhnen. Blick links und rechts, anfahren - BLUB - ich bekomme einen roten Kopf und lasse den Motor wieder an. Die Kupplung ist also der nächste Punkt auf der Gewöhnungsliste.
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Arbeiten muß ich leider auch..
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.....Fertig!
Erst einmal fahre ich ein paar Minuten ziellos durch die Gegend, so ungefähr 20 Kilometer lang. Es ist nicht mehr so warm, ich kann gut mit offenem Schiebedach fahren. Mit fällt ein, dass ich noch Getränke kaufen soll, da kann man gut von einer Auffahrt zur nächsten über die Autobahn fahren.
140, mehr fahre ich nicht, ich habe es nicht eilig, ich will den Motor etwas einfahren.
Ups, da bin ich wohl etwas zu früh abgebogen! Jetzt habe ich doch glatt - ganz aus Versehen - die Autobahn gewechselt. Aber das sollte für einen Alfista ja wohl kein Problem sein! Nach 50 Kilometern, etwa 10 Abfahrten später, fand ich eine Möglichkeit, zu wenden.
(Ich habe dann auch noch Getränke gekauft.)
Abends überfallen uns unsere Nachbarn. In der Straße stände ein Auto, dass würde noch quietschen! Bevor ich blau bin (ich kenne unsere Nachbarschaftsversammlungen) packe ich die Männer in den Alfa zu einer kleinen Rundfahrt um den Häuserblock.
Die Autobahnauffahrt ist keine 10 Kilometer entfernt, man kann ja mal kurz drauf, nur eine Abfahrt weit.
Ups, schon wieder zu früh abgebogen! (Nach 50 Kilometer Wendemöglichkeit gefunden, blah, blah,... siehe oben)
In den Garten gesetzt, ... blau.
Heute kommen Freunde, um den Wagen zu begießen. Mal sehen, ob ich es schaffe, diesmal nicht zu früh abzubiegen...
Yours
strafer