"Was mir heute auf den Keks ging" - Teil IX

  • Eben, Besuch beim Bäcker.

    "Guten Morgen, ich hätte gerne 4 Berliner, bitte"

    "Nehmen Sie doch die 6er Box, dann ist der 6. umsonst"

    "Hm, brauche nur 4, aber okay, dann bitte 4 normale und 2 mit Vanillecreme, die gehen schon weg"

    "Sonst noch was?"

    "Ein Brot bitte"

    "Macht 13,25€"

    "!augenmach! Was kosten denn die Berliner? 10€? Ha Ha Ha Ha..." (im Glauben einen Scherz gemacht zu haben und dem Wissen das Brot hat 3,90€ gekostet)

    "Moment, ich schaue.... 9,35€, Sie haben ja noch 2 mit Vanillecreme genommen, die sind teurer"

    Ich sag "und was können die besonderes? Man isst die und nimmt ab?"

    Ich befinde mich immer noch in Schockstarre...Berliner, FETTGEBÄCK, fast 10€ - wo soll das hin führen? :o

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    Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.

  • Das nimmt wirklich Züge an, die nicht mehr nachzuvollziehen sind.
    Das schlimme ist eben auch, das jeder auf diesen "alles wird teuerer" Zug aufspringt/aufspringen kann, denn die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten können immer als Grund angegeben werden.
    Allerdings bekommt man mehr und mehr den Eindruck, das es hierbei in vielen Bereichen maximal ausgereizt wird.
    Und wie wir alle wissen - wird´s einmal teuerer, bleibt das in der Regel so :+)

    Gruß

  • Das nimmt wirklich Züge an, die nicht mehr nachzuvollziehen sind.
    Das schlimme ist eben auch, das jeder auf diesen "alles wird teuerer" Zug aufspringt/aufspringen kann, denn die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten können immer als Grund angegeben werden ...


    Das ist ja leider nur die halbe Wahrheit. Will man auch nur irgendwie sowas wie "Inflationsausgleich" herstellen, steigen die Preise (auch Mieten) logischerweise überall und auch da, wo das alles wenig mit Energiekosten zu tun hat (Siehe Streik bei Post und DHL). Dazu kommen noch Materialien aus Übersee, welche sich, plus deren Transport, wahnsinnig verteuert haben. Dadurch leidet der Massenabsatz und damit die Gewinne der Firmen. Auf weniger Umsatz kommt nun eine höhere Marge oben drauf, damit sich das unter dem Strich noch ausgeht. Nein, die Zeit des massenhaften und billigen Konsum ist vorbei und wird in den kommenden, mindestens 10 Jahren, auch nicht wiederkommen. Damit werden wir uns abfinden müssen.

  • Das ist ja leider nur die halbe Wahrheit. Will man auch nur irgendwie sowas wie "Inflationsausgleich" herstellen, steigen die Preise (auch Mieten) logischerweise überall und auch da, wo das alles wenig mit Energiekosten zu tun hat (Siehe Streik bei Post und DHL). Dazu kommen noch Materialien aus Übersee, welche sich, plus deren Transport, wahnsinnig verteuert haben. Dadurch leidet der Massenabsatz und damit die Gewinne der Firmen. Auf weniger Umsatz kommt nun eine höhere Marge oben drauf, damit sich das unter dem Strich noch ausgeht. Nein, die Zeit des massenhaften und billigen Konsum ist vorbei und wird in den kommenden, mindestens 10 Jahren, auch nicht wiederkommen. Damit werden wir uns abfinden müssen.

    Danke !thatsit!

    Gruß

  • Vielleicht ist die allgemeine Preisentwicklung auch eine Chance, sich wieder etwas mehr auf Qualität zu besinnen.
    Die „es geht immer noch etwas billiger - und damit immer auch etwas schlechter“ Mentalität bringt uns auf Dauer auch um.

    Bluetooth Kopfhörer für 30,-, die nach 2 Monaten fritze sind, sind in jeder Hinsicht eine Katastrophe. Und Berliner ist man ja nicht jeden Tag, der etwas höhere Preis lässt den Genuss steigen ;)

  • Da Qualität keine Nachfrage hat, sind Produzenten nicht gezwungen Qualität anzubieten.
    Da die (meisten) Konsumenten etwas besitzen möchten, das sie sich eigentlich nicht leisten können, produziert die Industrie die entsprechenden Produkte. Billiger Ramsch das "man" heute braucht um seine Mitmenschen zu beeindrucken - oder die man glaubt haben zu müssen.
    Noch besser für die (Konsum-)Industrie sind Produkte die gesetzlich vorgeschrieben sind. Da kann man den Ramsch für noch höhere Preise verscherbeln.

    Würde der Konsument keinen Ramsch kaufen, weil "ginschdig", sondern Gegenstände die man gegebenenfalls auch vererben könnte, würden die Produzenten auch Qualität anbieten müssen.

    Qualität hat allerdings ihren Preis, den die meisten nicht bereit sind zu bezahlen.
    Den meisten Konsumenten reicht "haben wollen" und "nicht vererben können".
    Die Industrie/Handel verlangt was der Konsument bereit ist zu bezahlen. Sie verlangen den maximalsten Preis für das was qualitativ gerade noch so geht.
    Und so wie viele sich über die minimale Qualität beschweren, freuen sich die Selben über den Profit der sich aus diesem kaufmännischen System ergibt, den meist sind sie Nutzniesser dieses Systems. Entweder als Angestellte mit monatlichem Lohnscheck oder Privatanleger mit Blick auf Rendite.

    Da wir Konsumenten - der eine mehr der andere weniger - Teil dieses Systems sind, liegt es in unserer Hand Qualität zu bekommen, wenn wir sie auch bekommen wollen.

  • Da Qualität keine Nachfrage hat, sind Produzenten nicht gezwungen Qualität anzubieten ... Qualität hat allerdings ihren Preis, den die meisten nicht bereit sind zu bezahlen ...Da wir Konsumenten ... Teil dieses Systems sind, liegt es in unserer Hand Qualität zu bekommen, wenn wir sie auch bekommen wollen.


    Mit dem zitierten zweiten Teil des Satzes hast Du durchaus Recht. Mit dem Rest liegst Du allerdings vollkommen falsch. Man wird ja nicht gezwungen, mit einem 49,- Euro China-Bohrhammer seine Lampen aufzuhängen, man könnte auch eine Hilti nehmen ... man könnte auch mit einer Leica fotografieren und nicht mit einem japanischen Plastikkram, (der auch noch in China hergestellt wird) ... man könnte auch eine Miele Waschmaschine kaufen und nicht eine Haier vom Balkan oder China ... einen Liebherr Kühlschrank statt eines Beko oder Aro aus China ... oder einen maßgeschneiderten Anzug vom gelernten Schneider. Man kann die Aufzählung beliebig erweitern. Niemand wird gezwungen, billigen Schunt zu kaufen ;) Schiebe also nicht die Schuld auf die Allgemeinheit !thatsit!

  • Und Berliner ist man ja nicht jeden Tag, der etwas höhere Preis lässt den Genuss steigen ;)

    Richtig, aber kennst Du die Auslagen bei jedem Bäcker oder in jedem Supermarkt zur Karnevalszeit? Wenn Du da beim Bäcker beim rausgehen die Tür nicht zu machst werden sie Dir hinterher geworfen. Das ist nix besonderes, die Auslage quillt über, schnöde Berliner, Berliner mit Schokocreme, mit Vanillecreme, mit Himbeercreme, mit Champagnercreme etc...hinzu kommt, daß die sich natürlich nicht jeder leisten kann bei den Preisen oder nicht will. Weil die Nährwerte in so einem Teil tendieren gegen Null schätze ich. :+)

    Gestern beim Bäcker bestellte sich jemand einen "Holländer". Ein Berliner mit rosa Zuckerguss und Sahne gefüllt (3,50Euro). Warum der Holländer heißt fragte der Kunde - die Fachkraft hinter der Theke "weil wir so nah an der Grenze sind". Ah ja. :D

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  • Abo der Tageszeitung muss gekündigt werden aufgrund von Tod.

    Antwort der Zeitung:

    Zeitungsabonnements zählen nicht zu den höchstpersönlichen Verträgen, die automatisch mit dem Tod enden. Der Tod ist kein außergewöhnlicher Kündigungsgrund.

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